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Weihnachtsbräuche in aller Welt – so feiert man anderswo

Socken am Kamin in Amerika, bunte Prozessionen in Mexiko und Hering auf dem Tisch in Schweden: So wird Weihnachten weltweit gefeiert
Gans, Geschenke und Christbaum – so kennen wir Weihnachten in Deutschland. Doch wird das Fest nicht überall gleich gefeiert – noch nicht einmal am selben Tag. Während wir in Westeuropa am 24. oder 25. Dezember das Christkind empfangen, bringt Väterchen Frost den russischen Kindern erst am 31. Dezember die Geschenke. Welche Weihnachtsbräuche gibt es in Mexiko, was kommt in Schweden auf den Tisch und was in Bulgarien unter den Baum? Wir fliegen mit unserem Rentierschlitten einmal um die Welt und schauen uns die festlichen Tage in aller Welt an.

Weihnachten in Deutschland

Traditionell wird in Deutschland die Familie an Heiligabend um den Christbaum versammelt – die Weihnachtsgans mit Rotkohl gibt es oft am gleichen Abend (mancherorts auch den klassischen Kartoffelsalat mit Würstchen). Am ersten und zweiten Weihnachtstag – offiziellen Feiertagen – klappert man die restlichen Familienmitglieder ab. Der Weihnachtsbaum gehört dazu, bei vielen auch eine kleine Krippe oder ein erzgebirgischer Schwibbogen.Typische Leckereien: Plätzchen und Stollen.

Weihnachten in den USA

Die amerikanische Weihnacht findet erst am 25. Dezember statt. Santa Claus, der dortige Weihnachtsmann, saust mit seinem Rentierschlitten durch die Nacht, steigt durch den Kamin und bringt die Geschenke. Oft hängen Kinder deshalb am Abend Socken an den Kamin oder das Treppengeländer und hoffen, dass sie über Nacht gefüllt werden. Noch vor dem Frühstück werden die Geschenke dann ausgepackt. Am Abend des Christmas Day, dem 25. Dezember, gibt es traditionell Truthahn oder einen anderen großen Braten, wie an Thanksgiving.

Weihnachten in Polen

Ähnlich wie in Deutschland wird in Polen Weihnachten – Wigilia – im Kreis der ganzen Familie gefeiert. Das 12-gängige Festmahl (in Anlehnung an die 12 Apostel) beginnt jedoch erst, wenn der erste Stern am Firmament zu erkennen ist. Karpfen, Pilzsuppe und gefüllte Piroggen werden dann gereicht. Traditionell wird in Polen immer ein Gedeck mehr auf den Tisch gestellt – als Zeichen der Gastfreundschaft, falls unerwartet Besuch vor der Tür steht. Nach dem Essen gibt es Bescherung; anschließend geht die ganze Familie gemeinsam zur Mitternachtsmesse.

Weihnachten in Italien

In Italien wird Natale, die Geburt des Jesuskindes, meist erst am 25. Dezember gefeiert. An Heiligabend besucht man gemeinsam mit der Familie die Christmesse und isst den ganzen Tag kein Fleisch. Stattdessen stehen Meeresfrüchte auf dem Tisch, als Nachtisch gibt es traditionell Panettone. Statt eines Weihnachtsbaums ist in Italien oft eine prächtige Krippe aufgebaut, um die sich die Familie versammelt und Geschenke auspackt.

Weihnachten in Russland

Aufgrund des bis zur Oktoberrevolution gültigen julianischen Kalenders feiern die russisch-orthodoxen Christen Weihnachten erst am 7. Januar. Am Heiligen Abend – dem Sochelnik –, gibt es einen langen Gottesdienst mit Gesang und Lichtern.
Mit zwölf Gängen (ähnlich wie bei den Polen) wird das Festmahl begangen und damit die 40-tägige Fastenzeit beendet. Starten tut man gerne mit dem traditionellen, russischen Heringssalat. Die Geschenke bekommen die Kinder schon am 31. Dezember, da kommt laut einer Legende Väterchen Frost auf seinem Schlitten, begleitet von seiner Enkelin, der Schneeflocke. Am Weihnachtstag selbst beschenkt man sich in Russland meist nicht.

Weihnachten in Mexiko

Feliz navidad! Die Mexikaner beginnen ihre Weihnachtsfestivitäten bereits am 15. Dezember. Neun Tage wird in bunten Umzügen – den Posadas – die Suche von Maria und Joseph nach einer Herberge nachgespielt. Teil der Prozession ist das blinde Zerschlagen der Piñata, einer bunt gestalteten Figur aus Pappmaché (traditionell aus Ton), die mit Süßem und Früchten gefüllt ist. An Heiligabend wird oft Truthahn oder Kabeljau gegessen, um Mitternacht wird das Jesuskind in die Krippe gelegt – und erst dann werden die Geschenke überreicht.

Weihnachten in Griechenland

In Griechenland ziehen Kinder am 24. Dezember singend, mit Trommeln und Triangeln, durch die Straßen und überbringen mit der Kalanda, einem traditionellen Weihnachtslied, die frohe Botschaft von der Geburt Christi. Dafür bekommen sie kleine Aufmerksamkeiten – Nüsse, Weihnachtsgebäck oder etwas Geld. Wer als erster das Haus betritt, bekommt die meisten Gaben. Die großen Geschenke überreicht der heilige Vassilius den Kindern erst in der Silvesternacht. Dann gibt es auch den Weihnachtskuchen, in den eine Münze eingebacken ist. Wer die Münze in seinem Brotstück findet, soll im kommenden Jahr mit besonders viel Glück gesegnet sein.

Weihnachten in Großbritannien und Irland

Mit Misteln, Lorbeer und bunten Girlanden sind die Räume in Großbritannien und Irland geschmückt. Die Kinder hängen an Heiligabend ihre Strümpfe auf. Wenn alle schlafen, steigt Santa Claus durch den Schornstein und füllt sie mit Geschenken.

Traditionell kommt am ersten Weihnachtstag Plumpudding und Truthahn auf den Tisch – mit Familien und manchmal auch mit Freunden wird das Weihnachtsmahl lange zelebriert. Zu Weihnachten wird auf den Britischen Inseln übrigens häufig ferngesehen – die jährliche Weihnachtsansprache der Queen ist sehr beliebt.

Weihnachten in Bulgarien

Koleda, das bulgarische Weihnachtsfest, wird am 25. Dezember gefeiert und beendet eine 40-tägige Fastenzeit. Das große Festmahl gibt es wie bei uns oft schon an Heiligabend: Eine ungerade Anzahl an Gerichten (7, 9 oder 13) ohne tierische Erzeugnisse werden aufgetischt, darunter Bohnensuppe, gefüllte Weinblätter und ein spezielles rundes Brot, in dem eine glückbringende Münze versteckt ist. Ein weiterer bulgarischer Weihnachtsbrauch: Das älteste Familienmitglied geht mit Weihrauch durch alle Zimmer, um das Böse fernzuhalten. Ab Mitternacht ziehen junge Männer singend durch die Straßen – und sollen auch so böse Geister verjagen. Bescherung gibt es in Bulgarien ebenfalls in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember.

Weihnachten in Schweden

Das Julfest – Weihnachten auf schwedisch, findet seinen ersten Höhepunkt am 13. Dezember – dem Tag der Heiligen Lucia, an dem die längste Nacht des Jahres gefeiert wird. Wie in den meisten nordischen Ländern bringt der Weihnachtsmann, Jultomten, die Geschenke schon an Heiligabend. Sie werden nach dem Essen unterm Baum ausgepackt.

An Heiligabend wird auch das schwedische Weihnachtsbuffet, das Julbord, aufgetischt. Dazu gehören eingelegte Heringe, Pellkartoffeln, gebeizter Lachs oder mit Kaviar gefüllte Eier. Auch Elch- oder Rentierfleisch landet auf dem Tisch, ebenso wie Knäckebrot und Tee mit Schuss, dazu Nüsse.

Weihnachten in Australien und Neuseeland

Auf der anderen Seite der Welt wird an Weihnachten geschwitzt – denn das Fest fällt mitten in den Hochsommer. Dennoch gibt es in Australien und Neuseeland auch den Mantel tragenden Weihnachtsmann oder Grußkarten mit Schneeszenen darauf – nur die Rentiere werden gegen weiße Kängurus oder Wasserskier ausgetauscht. Die Weihnachtsgeschenke werden am 25. Dezember morgens unterm Baum ausgepackt, am Abend gibt es Truthahn und Christmas Pavlova. Anschließend gibt es Strand statt Schnee: Freunde und Familie treffen sich dort zu einem gemeinsamen Barbecue und lassen das Weihnachtsfest bei Sonnenuntergang ausklingen.